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Buchvorstellung Terra Preta

Terra Preta – Buchvorstellungen

Das Klima retten und dabei leckere Radieschen futtern – eine Utopie?

Rezensionen: Tine Sprandel

Terra Preta – ein Begriff, zwei Bücher, zahlreiche Empfehlungen, um mit Riesenschritten dieser Utopie näher zu kommen.

Caroline Pfützner
Natürlich gärtnern mit Terra Preta
Praxiswissen für Garten, Hochbeet und Balkon

Um das Wirkungsprinzip von Terra Preta zu verstehen, um dieses „schwarze Gold“ selber herstellen und richtig anwenden zu können, braucht es Grundlagen und den Mut, echte Lösungen für möglich zu halten. All dies bietet das Buch von Caroline Pfützner.
Im ersten Kapitel beschreibt sie die Prozesse im Boden, erklärt die Zutaten, die aus Terra Preta fruchtbaren Humus werden lassen: Pflanzenkohle, EM-Bakterien, Gesteinsmehl. In den weiteren Kapiteln weckt sie anhand von Anwendungen und Anleitungen die Lust, mit Terra Preta auch im eigenen Garten neue Wege zu gehen.
Ihre Ausblicke und Anwendungsbeispiele in der Landwirtschaft schaffen den großen Bogen. Kritisch betrachtet sie die Sackgasse, in die sich die konventionelle Landwirtschaft manövriert hat und zeigt mit Terra Preta einen gangbaren Ausweg. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten; das gelingt der Autorin mit ihrer praxisorientierten Herangehensweise.

Ute Scheub, Haiko Pieplow, Hans-Peter Schmidt
Terra Preta, Die schwarze Revolution aus dem Regenwald

Gesunder Boden bindet CO2, speichert Wasser und Nährstoffe und ist die Grundlage für fruchtbare Kreisläufe. Wie erhält man solche Böden? Ein möglicher Schlüssel: Terra Preta.
Die Ausführungen des Autorentrios Scheub, Pieplow und Schmidt sind fundiert und belegt durch zahlreiche Untersuchungen und Praxisbeispiele. Auch liefern sie eine anschauliche Gebrauchsanweisung zur Herstellung von Terra Preta und Biokohle (biochar). Darüber hinaus informiert das Handbuch über die Grundprinzipien von Klimafarming und Kreislaufwirtschaft. Selbst das für viele noch anrüchigem Thema der Bio-Toiletten findet Raum.
Das Buch ist ein flammendes Plädoyer gegen Kunstdünger, Gentechnik und Agro-Industrie und für die ökologische Landwirtschaft. Das Gute daran: Jede(r) kann mithelfen. Die Rezeptur mutet erstaunlich einfach an, Terra Preta ist somit auf jedem Balkon und in jedem Kleingarten herstellbar. Wer einzelne Bestandteile nicht selber machen will, findet eine Fülle von Bezugsquellen am Schluss des Buches.

Welches der beiden Bücher wählen?

Caroline Pfützner setzt den Fokus auf das Selbermachen und erweitert ihn um Grundprinzipien des naturnahen Gärtnerns: Mischkultur, Bokashi, Gründüngung. Deswegen haben wir dieses Buch als Aboprämie im Sommer 2019 gewählt.
Auch in dem Buch des Autoren Trios Scheub/ Pieplow/ Schmidt erfährst du alles, was du brauchst, um mit Terra Preta loszulegen. Darüberhinaus inspirieren die Beiträge zum Klimafarming und die Darstellung der Projekte mit Terra Preta aus der ganzen Welt.

Meine Empfehlung gilt daher beiden Büchern – Terra Preta ist ein so komplexes und vielschichtiges Thema, dass es Sinn macht, sich ihm von zwei Seiten zu nähern. Beide Bücher sind empathisch und aufrüttelnd geschrieben. Sie versprechen glaubhaft: „Jeder und jede kann also mit der Terra Preta-Technik etwas zur Rettung unserer Erde und unserer Erden beitragen, regionale Kreisläufe schließen und Ressourcen schonen.“ (Aus dem Resümee über Terra Preta, der schwarzen Revolution aus dem Regenwald.)

Caroline Pfützner
Natürlich gärtnern mit Terra Preta
176 Seiten, oekom verlag München, 2018
ISBN-13: 978-3-96238-015-1

Ute Scheub, Haiko Pieplow, Hans-Peter Schmidt
Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis (Hrsg.)
Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem Regenwald – Erweiterte Neuauflage
224 Seiten, oekom verlag München, 2017
ISBN-13: 978-3-96238-026-7

Mehr zu den Büchern und zum Verlag: www.oekom.de

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