Faser ABC / Einzeleintrag

Seide

Seide kann man auch als Königin der Fasern bezeichnen. Dank der feinen (8-15 Mikron) und glatten Faserstruktur, ist sie weich und hautsympathisch. Außerdem ist sie eine Klimakünstlerin: Seide wärmt im Winter und kühlt im Sommer. Entstehung: Raupen der Maulbeer- oder Tussahspinner (Falter) spinnen sich in Kokons ein, dabei sondern sie am Mund Seidensubstanz ab, die an der Luft fest wird.
Es gibt zwei Formen der Weiterverarbeitung: Für die Maulbeerseide werden die Kokons in siedendem Wasser gekocht, um den Seidenleim zu entfernen, die Raupe im Inneren stirbt dabei. Dann lässt man die Kokons trocknen, entfernt die Wattseide, die den Kokon umhüllt, und beginnt, den festen Seidenfaden abzuhaspeln. Dieses Herstellungsverfahren war den Chinesen schon vor über 5000 Jahren bekannt und hat sich seitdem etabliert.
Lässt man die Falter aus dem Kokon schlüpfen, entsteht Wildseide oder Schappeseide. Durch den Schlüpfvorgang ist kein Endlosfaden mehr vorhanden, dadurch kann das Garn nicht mehr glatt abgehaspelt werden, sondern muss im Kammgarnverfahren gewonnen und versponnen werden.

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