Faser ABC / Einzeleintrag

Viskose

Viskose ist eine synthetisch aus natürlichen Rohstoffen (Zellulose) hergestellte Faser.

Der Unterschied von Viskose – einer sogenannten Regeneratfaser – zu Naturfasern liegt darin, dass Viskose erst nach aufwendigen chemischen Umwandlungsprozessen versponnen werden kann. Durch die intensive chemische Behandlung verliert die Ausgangsfaser einen Teil ihrer natürlichen Eigenschaften und eine zum Teil beträchtliche Menge von schädlichen Zwischenprodukten entsteht. Der immense Energie– und Wasseraufwand sowie die Belastung der Abwässer mit Chemikalien macht letztlich klar, dass Regeneratfasern keine Naturfasern und schon gar nicht ökologisch sinnvoll sind.

Als Zellulose-Lieferanten dienen kurze Baumwollfasern, Bambus sowie Eucalyptus-, Pinien- und Buchenhölzer. Diese werden entrindet und in streichholzgroße Stücke zerteilt. In einem chemischen Verfahren, das als Viskoseverfahren seit mehr als 100 Jahren angewandt wird, wird die Zellulose in mehreren Schritten zu Spinnmasse gelöst. Nach der Verfestigung zur Faser liegt die Fasersubstanz chemisch wieder als Zellulose vor, daher bezeichnet man sie als „regenerierte Zellulose“.
Viskose ist in ihrer chemischen Zusammensetzung vergleichbar mit Baumwolle, sie weist auch ähnliche Eigenschaften auf, sie lässt sich gut färben und bedrucken. Die glatten Fäden nehmen den Schmutz nicht so leicht an, allerdings ist sie nicht so reißfest wie Baumwolle.

Die Tatsache, dass als Rohstoff für Viskose Pflanzenmaterial verwendet wird, bedeutet also nicht, dass es sich dabei um eine Naturfaser handelt.

Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft akzeptiert Viskose, sei sie aus Bambus, Mais oder Holz, also nicht als Naturfaser und empfiehlt Verbrauchern, die sicher gehen möchten, beim Hersteller direkt nachzufragen.

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