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Schneckenhaus-Mauerbiene

Die Mauerbiene im Schneckenhaus

Wildbienen in Karins Garten

Text und Bild: Karin Bechstein

Bei uns hat es in den letzten Wochen nur sehr wenig geregnet – lediglich 4 Liter auf den Quadratmeter. Jeder warme Tagesanfang nährt die Hoffnung, dass es endlich doch regnet – und so wollte ich heute die im Topf schon gut vorgetriebene Zucchini pflanzen, die ich von der Nachbarin bekommen hatte. Aber ich kam nicht dazu. (Wie gut – es hat wieder nicht geregnet!)

Ich stand und suchte mit den Augen die richtige Pflanzstelle – als ich ein Ufo sah. Na ja, so ganz unbekannt war mir die kleine Biene nicht. Nachdem ich im letzten Jahr den Artikel über die Wildbienen geschrieben und entsprechend dazu recherchiert hatte, sah ich kurze Zeit später in unserem Garten das erste Mal ein Schnirkelschneckenhaus, das sich ziemlich schnell drehte. Das hat mich schon in helles Staunen versetzt – und noch mehr staunte ich, als ich kurze Zeit später das erste mal in meinem Leben eine kleines Insekt sah, das wie eine Hexe auf einem Besen ritt.

Das Insekt, das auf dem Besen ritt

Der „Besen“ war ein Stückchen gerades, trockenes, Pflanzenmaterial. Davon häufte das Bienchen nach und nach (übrigens ziemlich umtriebig und schnell) ein regelrechtes Häufchen auf das Schneckenhaus. Den Eintrag von Pollen in das Schneckenhaus, die Eiablage und das Verschließen der Schneckenhausöffnung habe ich noch nicht gesehen / erlebt. Ich habe aber gesehen, dass das Häuschen so platziert wird, dass die Öffnung nicht dem Regen ausgesetzt ist.

Auch die Wahl der Lage des Schneckenhauses wird von der Biene sorgfältig ausgesucht

Wie macht sie das? Was wird von ihr registriert und für gut befunden? Eines der Gelege befindet sich auf einem Blumentopf. Die vier anderen liegen am Rand eines Beetes, das von einem Rasenkantenstein begrenzt wird, In jedem Fall läuft Wasser schnell ab. Schatten (und Tarnung) bekommt das Schneckenhaus durch die aufgelegten Materialhäufchen.

Die Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia bicolor) ist meine große Gartenheldin:

Ein ganzer Tag Arbeit für ein einziges Bienchen. Welcher Arbeitsaufwand, welche Mühen, welche Geschicklichkeit, welcher Kraftaufwand! Ich werde auf alle fünf Gelege, die ich in meinem Garten entdeckt habe, gut Acht geben.

Fotos habe ich eine ganze Menge gemacht – aber dieser kleine Irrwisch war immer nur von der Seite, von hinten oder verdeckt durch Halme zu sehen. Vielleicht hat jemand von Euch mehr Glück?

Bleibt neugierig!

Karin

Der Artikel zu den Wildbienen erschien im Lavendelo Ausgabe 3.

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