Durch Kämmen der gewaschenen oder ungewaschenen Rohwolle entsteht ein Kammzug, der wiederum zum Kammgarn versponnen wird. Kurze Faserstücke bis ca. 58 mm Länge sowie Verunreinigungen (Noppen, Nissen, Vegetabilien, zusammen auch „Kämmling“ genannt) landen im Ausschuss. Das Auskämmen ist kein einmaliger Vorgang. Durch Nachkämmen und Mischen verteilen sich die Fasern gleichmäßig. Die übrig gebliebenen, längeren Fasern liegen schön ordentlich und parallel nebeneinander. Zu einem Band gezogen werden sie zum Kammzug. Qualitätskriterien für einen Woll-Kammzug sind vor allem die Herkunft (z. B. Deutschland, Australien, Südamerika, Südafrika, Neuseeland), die mittlere Faserfeinheit (Mikron µ), die Faserstreuung, der Weißgrad sowie die Sauberkeit.