Faser ABC / Einzeleintrag

Mottenschutz

Das Sichermachen gegen Motten gehört zu den Ausrüstungsverfahren, die in der konventionellen Garnverarbeitung durch chemische Behandlungen erfolgt. Diese sind jedoch für Wollfasern in Bioqualität tabu. Hier setzt man auf thermische Methoden, auf Vertreiben und Vorbeugen.

Mottenlarven brauchen als Nahrung Fasern tierischer Herkunft, wie Merinowolle, Kaschmir oder Alpaka. Diese finden sie durch Körpergeruch (Schweiß), der an der Kleidung haftet.

Motten legen ihre Eier überall hin, wo es dunkel und ungestört ist: auf dem Boden, zwischen Regalbrettern und sogar an die Decke eines Schrankes. Das Reinigen der Aufbewahrungsorte von Kleidung oder Wollvorräten ist daher elementar, um die Lästlinge zu vertreiben. Dabei hilft schon allein die Unruhe durch Aus- und Umräumen. Auch Wollteppiche sind gefährdet, besonders in schwer zugänglichen Ecken.

Wenn die Larven schlüpfen, dient ihnen das Eiweiß der Fasern (Keratin) als Nahrung. Synthetische Fasern und Baumwolle können sie nicht verdauen, lediglich die Hautschuppen und Haare, die der Kleidung anhaften, weil sie ebenfalls Keratin enthalten. Dennoch entstehen Fraßschäden an den Kleidungsstücken. Gründliches Lüften und/oder das Waschen der Kleidung vor dem Einlagern sind daher wirksame Maßnahmen gegen Befall.

Was hilft noch? Hitze oder Kälte!

Es ist völlig ungefährlich, Wollkleidung zu bügeln, außer das Wäschekennzeichen verbietet Bügeln ausdrücklich oder sagt, dass das Kleidungsstück nur in die Reinigung darf. Bügele die Kleidung auf links, wobei du ein Tuch zwischen Kleidungsstück und Bügeleisen legst, das Bügeleisen auf „Wolle“ stellst und die Dampffunktion einschaltest. Hohe Temperaturen töten Motteneier und -larven.

Temperaturen unter Null schädigen Motten in jedem Entwicklungsstadium. Wenn die Winter kalt genug sind, dann ist das die optimale Jahreszeit, Wolltextilien einen Tag nach draußen zu legen oder zu hängen. Gibt es keine Möglichkeit, den wetterbedingten Frost draußen zu nutzen, können Wollsachen einen Tag lang in den Gefrierschrank gepackt werden. Dazu ist nicht einmal eine Plastikverpackung nötig.

Ein ebenfalls wirksames Mittel können Pheromon-Mottenfallen sein. Diese Fallen locken männliche Motten zu einem Pulver, das die Pheromone der weiblichen Motte enthält. Das Pulver bleibt an ihren Flügeln hängen und verleiht den Männchen die Erscheinung einer weiblichen Motte. Da sowohl weibliche als auch männliche Motten ihre Sexualpartner nicht mehr sicher erkennen, wird der Paarungszyklus wirksam durchbrochen.

Dennoch sollte man keine Risiken eingehen und zur Absicherung immer noch ein Lavendelsäckchen oder Zedernholzstücke zur Wollkleidung oder in den -vorrat legen. Auch Zimt und Nelken halten Motten von Kleidung fern, weil sie die für Motten anziehenden Körpergerüche überdecken. Wer in einer Altbauwohnung (oder einer anderen Wohnung mit Holzdielen o.ä. Holzstrukturen) wohnt, kann die guten Stücke auch in Ziplock-Tüten verstauen. Ritzen und Spalten in Dielen und Co bieten den Insekten gute Entwicklungsmöglichkeiten, weil die Tiere dort vor Trittschäden geschützt sind.

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